Informationen aus erster Hand –

Pater Antony berichtete aus Indien

 

Das Haus der Begegnung in Eisenbach war gut besucht am Samstagabend 11.August. 50 Besucher waren gekommen, um von Pater Antony Paulsamy persönlich neue Informationen über das große Sozialwerk RTU im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu zu bekommen. Pater Antony ist Direktor dieses Hilfswerks und war für einige Tage in Eisenbach zu Besuch.
Er nutzte die Gelegenheit, sich an diesem Abend persönlich für die langandauernde Unterstützung aus Eisenbach zu bedanken und um weitere verlässliche Hilfe zu bitten.

 

Zu Beginn des Abends begrüßte Andreas Marquart als Vorsitzender des Vereins „Mission in der Einen Welt e.V. Eisenbach“ die anwesenden Gäste. Er übergab Pater Antony einen symbolischen Scheck über 1.000 €. Dabei handelte es sich um den Erlös des Sponsorenlaufs, der im Rahmen des Eisenbacher Pfarrmissionsfests veranstaltet wurde. Mit dieser Summe werden die Kosten einer Brunnenbohrung durch RTU gedeckt.

 

Pater Antony gab anhand von Fotos einen detaillierten Einblick in die Schwerpunkte der Arbeit bei RTU. Da ist vor allem die Arbeit mit Kindern zu nennen, die als Waise, Halbwaise, HIV-Infizierte oder als Kinder aus verarmten Familien bei RTU ein neues Zuhause finden. Bis zum Jugendalter leben sie in einer Familie mit Hausmutter nach dem Modell eines SOS-Kinderdorfs. Danach gehen Sie in ein Internat, damit sie selbständiger werden und sich besser auf ihre Schulausbildung konzentrieren können. Pater Antony ist die gute Ausbildung der Kinder ein Herzensanliegen, weil erst die Bildung die Kinder in die Lage versetzt, ihr Leben selbst zu gestalten, und nicht zuletzt auch, weil er selbst als Jugendlicher dort seine Schulausbildung gemacht hat. RTU versorgt täglich nahezu 1.000 Kinder und Jugendliche. In den RTU-Schulen werden fast 1.500 Schüler ausgebildet.

 

Besonderes Augenmerk legt RTU auf die Arbeit mit Frauen, die in Indien immer noch sehr stark benachteiligt und unterdrückt werden. RTU fördert die Frauen in Selbsthilfegruppen und unterstützt sie mit Mikrokrediten. Neben diesen Schwerpunkten ist vor allem die Verbesserung der Lebensumstände der ärmsten Familien in der Region ein Anliegen von RTU. Im Jahr 2017 konnten mit maßgeblicher Unterstützung aus Eisenbach insgesamt 11 neue Brunnen gebohrt und 46 neue Häuser für die ärmsten Familien finanziert werden. Der Haus- und Brunnenbau in Indien sind aktuelle Schwerpunkte in der Arbeit von „Mission in der Einen Welt e.V.“.

 

Die Arbeit von RTU wird allein aus Spenden finanziert. Die Organisation hat einen monatlichen Finanzbedarf von 100.000 €. Das Sozialwerk macht dafür eine intensive Öffentlichkeitsarbeit mit monatlichem Newsletter (mittlerweile auch in Deutsch), einem Jahresbericht und mit der eigenen Homepage www.rtuindia.org. Pater Antony besucht als Direktor regelmäßig die Spender in aller Welt und informiert über die Arbeit von RTU in öffentlichen Veranstaltungen.

 

Nach dem Vortrag gab es noch wichtige Fragen von den sichtlich beeindruckten Besuchern, die Pater Antony auch umfassend beantworten konnte. Er ließ es sich nicht nehmen, die Anwesenden zu einem Besuch bei RTU in Indien einzuladen. Erst zum Jahreswechsel war eine kleine Gruppe aus Eisenbach und Obernburg zu einem Besuch vor Ort in RTU.

 

Andreas Marquart